Das Seminar vermittelt Grundlagen der Forschung zu Männlichkeit und Väterlichkeit, jeweils in allgemeiner und migrationsspezifischer bzw. interkultureller Perspektive. Dazu wird zunächst werden das Verhältnis zwischen Gender und Ethnizität sowie das Konzept Intersektionalität besprochen, mit dem sich Wechselwirkungen der Differenzen nach Geschlecht, sexueller Identität, Alter, sozialer Lage, ethnisch-kultureller Zugehörigkeit usw. analysiert lassen.
Im Seminar werden die Lebensentwürfe von männlichen Jugendlichen, (jungen) Männern und Vätern mit (Flucht)Migrationserfahrungen und of Color in intersektionaler Differenzperspektive erkundet, ihre Ressourcen und Benachteiligungen in gesellschaftlichen Ungleichheitsverhältnissen. Dazu werden u.a. ethnisierende Genderdiskurse beleuchtet, hinterfragt und kritisiert, in denen (junge) Männer/Väter mit (Flucht)Migrationserfahrungen bzw. Muslime oft auf die stereotype Figur des gefährlich fremden Mannes, z.B. als „Islam-Macho“, reduziert und festgelegt werden.
In der Veranstaltung wird die intersektionale Programmatik als Grundlage diversitätsbewusster Migrations- und Genderpädagogik mit der Zielgruppe praxisnah besprochen, insbesondere für die Handlungsfelder der Jungen- und Väterarbeit. Mit Praxisbezug vorgestellt werden Ziele und Zielgruppen, Arbeitsweisen und Methoden sowie die Frage nach der Haltung in interkultureller Jungen- und Väterarbeit.
Dann wird anhand der bundesweit ersten Evaluation interkultureller Väterarbeit in NRW die Frage diskutiert und reflektiert, was Qualität und Erfolg in diesem Arbeitsfeld meint und wie man ihn ermittelt.
M 7 - Soziale Arbeit mit Geflüchteten als Handlungsfeld - Christine Englert